Der richtige Restaurantname – so erschaffen Sie Ihre eigene Marke

Lesedauer : 5 min
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Wie soll mein Restaurant heißen? An dieser Frage hängt für Gastrogründer viel. Was es bei der Namensfindung zu beachten gilt und wie man die eigene Gastronomie zur Marke macht, erfahren Sie hier.

So banal es erscheinen mag, der Name Ihres Restaurants ist viel mehr als eine Aneinanderreihung von Buchstaben. Vorbei sind die Zeiten, in denen sich eine Gaststätte nur durch die servierten Speisen und den dazu gehörenden Service definiert – der richtige Restaurantname ist Werbebotschaft, Qualitätsversprechen und Kundenbindungs-Tool in einem. In dem folgenden Artikel haben wir Ihnen die wichtigsten Tipps zu Bildung einer Starken Marke zusammengefasst.

„Der richtige Restaurantname ist wie eine Ehe!“

 

Der wichtigste Tipp vorab: vermeiden Sie Schnellschüsse bei der Namensfindung. Mit dem Restaurantnamen verhält es sich ähnlich, wie mit einer Ehe: Haben Sie sich einmal entschieden, sind Änderungen nicht nur schwierig, sondern auch immens aufwendig und teuer. Denken Sie hierbei nicht nur an den finanziellen Schaden,  Sie setzen bei einer Namensänderung unter Umständen auch die positiven Eindrücke, sowie das Vertrauen Ihrer Gäste auf Spiel.

Was ist überhaupt eine Marke?

Unser Alltag ist voll von Ihnen. In unserer heutigen Konsumgesellschaft ist langfristige Markenbekanntheit  wertvoller als kurzfristige Gewinne. Egal ob Bekleidung, Lebensmittelprodukte oder Dienstleister – einprägsame Marken sind die Basis eines modernen Unternehmens.

Kurz gesagt ist eine Marke die Summe aller Zeichen, die eine Wirkung bei Kunden hervorrufen:

-    Logo
-    Firmenname
-    Bilder und Zeichnungen
-    Symbole und feste Begriffe
-    Sprüche und Botschaften
-    Markenschutz – überprüfen Sie, ob der Markenname geschützt werden kann

Diese Punkte sollte ein guter Restaurantname erfüllen:
-    Hoher Wiedererkennungswert
-    Abhebung von der Konkurrenz
-    Gute Darstellungsmöglichkeit in Logos und Werbemitteln (Gerade oder ungerade Buchstabenzahl, ein Wort oder mehrere Wörter)
-    Zielgruppenorientierung
-    Internettauglichkeit
-    Verständlichkeit

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Wie finde ich nun den richtigen Namen?


Beginnen Sie zunächst mit der Basis:
-    Was spricht für Sie und Ihr Konzept, was ist besonders?
-    Was muss der Name widerspiegeln?
-    Soll der Name eine direkte Aussage treffen oder den nur das Interesse des Gasts wecken?
-    Ist der Name, der Ihnen vorschwebt, überhaupt umsetzbar? Lässt er sich zum Beispiel auch in einem Logo klar und verständlich darstellen?


Wem es an Inspiration fehlt, der kann sich ganz einfachen Fragen widmen, um sich diesen Prozess zu vereinfachen.
-    Sind Sie an einen Standort gebunden, oder möchten Sie Ihr Konzept vielleicht sogar zu einem Franchise System ausbauen?

  1.  Lokal gebunden: Gibt es an Ihrem Standort bedeutende und berühmte Personen, Wahrzeichen oder historische Ereignisse? Warum nutzen Sie dies nicht, um eine höhere Kundenbindung und Identifikation im Ort zu erzielen?
  2. Nicht lokal gebunden: Hier wäre es unvorteilhaft, sich an lokale Besonderheiten zu hängen, mit denen Gäste aus anderen Orten oder Bundesländern kaum etwas anfangen können. Hier steht das Konzept im Vordergrund – berücksichtigen Sie dies auch bei der Namensfindung

-    Gibt es eine persönliche Geschichte, die Sie genau dieses Restaurantkonzept eröffnen ließ? Manchmal hilft es, sich an bedeutende Momente in Ihrem Werdegang zu erinnern.
-    Warum nicht die Oma? Was zunächst wie eine witzige Idee klingt, birgt enormes Potential. Warum soll ein bodenständiges Restaurant, das sich auf Werte wie Nachhaltigkeit, Qualität und ehrliche Produkte besinnt, nicht den Namen eines engen Familienmitglieds tragen?


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Liebe auf den ersten Blick – Corporate Design/Identity

 

Haben Sie Ihren Namen gefunden und das passende Logo entworfen, sollte er sich wie ein roter Faden durch Ihre Umsetzung ziehen. Was viele Gastronomen unterschätzen, ist der erste Eindruck Ihres Unternehmens. Noch bevor der Gast das Restaurant betritt, bildet er sich seine Meinung über digitale Tools, wie Ihre Homepage, Bewertungsportale, sowie veröffentlichte Bilder auf Google und den sozialen Medien.
Bedruckte Gläser, Servietten und individualisierte Speisenkarten sind keineswegs bloße Spielerei. Sie vermitteln ein Gefühl von Wertigkeit, Größe und Vertrauen.
Das einheitliche Auftreten nach Außen ist einer der wichtigsten Punkte, die es zu beachten gilt, wenn Sie eine starke Marke aufbauen möchten. Nutzen Sie jede Gelegenheit Ihren Namen, wie eine Flagge nach außen zu tragen.

 

Was versteht das Deutsche Marken- und Patentamt unter einer Marke?

Marken werden in sechs unterschiedliche Kategorien unterteilt:
-    Die Bildmarke besteht aus einer grafischen Gestaltung, wie zum Beispiel der Stern von Mercedes Benz.
-    Wortbildmarken, grafische Gestaltung mit einem Namen
-    Dreidimensionale Marke, auch Formmarke genannt, bezieht sich auf Produkttypische Formen von Waren und Produkten. Markenzeichen für die Brauerei Welde ist die S-Form der Bierflasche.
-    Klangmarke bezieht sich auf bestimmte Tonfolgen, welche in grafischer Form geschützt werden kann.
-    Die Farbe Magenta, wie sie von der Telekom als Markenzeichen genutzt wird, ist als abstrakte Farbmarke gekennzeichnet.
-    Geruchsmarke – Schutz durch die Vorlage einer chemischen Formel


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Schützen Sie Ihre Marke – Sie ist Ihr größtes Kapital

Die Anmeldung einer Marke oder eines Patents erfolgt über das Deutsche Marken- und Patentamt (DMAP). Sie sollte im Vorfeld in der Datenbank des DMAP recherchieren ob es auf nationaler oder internationaler Ebene bereits diese Marke gibt, oder ob die Rechte einer älteren Marke verletzt werden. Während des Beantragungsprozesses wird von Seiten des DMAP nicht überprüft, ob diese Marke andere Rechte verletzt. Mit Hilfe der Suchmatrix können Sie eine umfangreiche Recherche betreiben.

Zur Seite des DMAP

Jetzt heißt es wieder recherchieren und suchen. Falls bei der Recherche keine geschützte Marke gefunden wird, können Sie mit dem Antrag des Markenschutzes beginnen. Das DMAP bietet die Möglichkeit den Antrag auf Eintragung einer Marke in das Register online zu stellen.

Erforderliche Daten:

1.    Markenberechtigter:
-    Firma (Firmenbezeichnung und Anschrift)
-    Juristische Person (Name der juristischen Person und Anschrift)
-    Mehrere Personen (Namen der Personen und Anschrift)
2.    Erläuterung der Marke:
-    Welche Art von Marke?
-    Wie ist diese grafisch dargestellt? ist.
-    In diesem Schritt muss die finale Form der Marke angegeben werden.
Wichtig: Nach Anmeldung können keine grafischen Änderungen vorgenommen werden.
3.    Zuordnung der Marke in eine Waren- und Dienstleistungsgruppe:
-    Möchte Sie die Marke >Boris< für den Warenbereich Lebensmittel schützen, ist dieser Markenname in anderen Warenbereichen, wie Metall, ohne rechtliche Folgen nutzbar.


Wenn Sie die drei erforderlichen Angaben online oder in Papierform eingereicht haben, dann beginnt das Verfahren der Eintragung. Die Markenstelle prüft im ersten Schritt, ob absolute Schutzhindernisse verletzt wurden. Falls dies der Fall ist, kann keine Eintragung in das Register erfolgen.
 
Absolute Schutzhindernisse:
-    fehlende Unterscheidungskraft
-    für die allgemeine Benutzung freizuhaltende beschreibende Angaben
-    ersichtliche Irreführungsgefahr
-    in der Marke enthaltenes Hoheitszeichen
-    Verstoß gegen die guten Sitten oder die öffentliche Ordnung

Kurz gesagt, verkaufen Sie Orangen und möchten für Ihr Produkt den Namen Orange schützen lassen, dann haben Sie keine Chance. Das ist keine Marke, sondern eine Bezeichnung. Die „Lustige Orange“, die kann geschützt werden.

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