Mittel gegen Hungerkrisen
Nachdem
die Portugiesen Cashewbäume im 16. Jahrhundert nach Indien und Mosambik
gebracht hatten, weitete sich der Anbau international aus. Aufgrund
ihrer Fähigkeit, sowohl Pfahl- als auch Seitenwurzeln zu entwickeln und
gleichzeitig gut mit zeitlich begrenzter Nährstoffarmut auszukommen,
waren die Bäume zunächst für den Erosionsschutz an den Küsten
vorgesehen. Ab dem 19. Jahrhundert breitete sich der landwirtschaftliche
Anbau aus. Heute werden die Cashewkerne, oft auch als Cashews
bezeichnet, hauptsächlich in Indien, Brasilien, afrikanischen Ländern wie Nigeria
und Tansania sowie asiatischen wie Indonesien und Vietnam angebaut. In
einigen ärmeren Ländern wie dem westafrikanischen Guinea-Bissau wurde
der Anbau der Cashewkerne zeitweise gefördert. Staatlich
festgeschriebene Mindestverkaufspreise sollten die Bevölkerung fördern
und Hungerkrisen bekämpfen.
Gut für die Ernährung
Die
Cashewkerne können geröstet, gesalzen oder auch roh verzehrt werden.
Dabei bedeutet ‚roh’ nicht im wörtlichen Sinne ‚roh’, da die Kerne, um
genießbar zu sein, zuvor zumindest mit Wasserdampf behandelt werden
müssen. Da die Schale der Kerne ein Gift namens Cardol enthält, muss
dieses mit Erhitzungs-, Röstungs- oder Wasserdampfprozessen erst
vernichtet werden. Auf der Haut oder den Schleimhäuten würde das Cardol
ansonsten starke Reizungen und Verätzungen hervorrufen. In
Cashewkernen sind relativ hohe Anteile an pflanzlichem Protein,
Ballaststoffen, Magnesium, Kalium, Eisen, Zink, Phosphor sowie die
Vitamine B1, B2, B3, B5, B6, B9 und E, Biotin und Folsäure enthalten.
Wegen ihres hohen Gehalts an Tryptophan können die Cashewkerne auch bei
bestimmten Depressionsarten eingesetzt werden, denn die Aminosäure
Tryptophan spielt eine entscheidende Rolle bei der Produktion des Neurotransmitters Serotonin.