Restaurant-Finanzierung - so bekommen Sie das richtige Startkapital für Ihren eigenen Laden

Lesedauer : 8 min
Finanzierung

Wenn das Konzept steht und der Businessplan geschrieben ist, wird es Zeit, sich intensiv um die Finanzierung des Gründungsprojekt zu kümmern. So können Sie sich optimal auf die Bankgespräche vorbereiten.

Fast am Ziel angelangt, wartet der häufig schwierigste Schritt, die Finanzierung ihres großen Traums. Es heißt nicht ohne Grund: „Ohne Moos nix los!“ Natürlich kann man Erfolg nicht kaufen und definitiv gibt es Konzepte, die ohne großen finanziellen Invest förmlich durch die Decke geschossen sind. Doch allzu groß ist diese Wahrscheinlichkeit nicht. Da um eine Finanzierung kaum ein Weg herumführt, haben wir für Sie die wichtigsten Informationen zusammengestellt, um auch den letzten Stein aus dem Weg zu schaffen.

Welche Arten der Finanzierung gibt es? Worauf Sie bei der Finanzierung Ihres Vorhabens achten sollten

Die drei gängigsten Finanzierungsarten

Finanzierung mit dem Eigenkapital:

Es gibt viele Möglichkeiten, sein Eigenkapital aufzufüllen. An erster Stelle stehen natürlich das eigene Vermögen und die Ersparnisse. Häufig haben jedoch Gründer nicht genügend eigene Mittel, um das Vorhaben zu finanzieren. Vor allem bei der Gründung eines eigenen Restaurants kommen schnell große Summen zusammen, ein Punkt, an dem sich eine realistische, eher pessimistische Kalkulation häufig bezahlt macht. Unter Eigenkapital versteht man auch Darlehen von Freunden und Verwandten. Solange die monatliche Rate beglichen werden kann, muss die Bank nicht einmal über ein solches Darlehen informiert werden. 

Tipp: Auch wenn Eigenkapital im wahrsten Sinne des Wortes Gold wert ist, so ist es in der Regel besser, sich Fremdkapital von einer Bank zu holen. Denn mindestens so wichtig, wie der Umsatz ist auch die Liquidität eines Unternehmers.

Crowdfunding:
Das Thema „Wir sind die Crowd und wir halten zusammen“ wird immer häufiger genutzt. Was früher klassisch für wohltätige Projekte genutzt wurde, ist heute ein beliebtes Instrument für die Finanzierung von neuen Produkten oder Gründungen.

Die beliebteste Crowdfunding Variante ist „Reward-based”. Der Spender erhält nach Erreichen des gemeinsamen Ziels ein Dankeschön. Im speziellen Fall der Gastrogründung kann als Dankeschön zum Beispiel ein kostenloses Dinner für alle Unterstützer angeboten werden, ein Gutschein / Coupon oder ein anderes materielles Dankeschön.

Wie Crowdfunding angehen?
Im Internet gibt es zahlreiche Portale, die bei solchen Vorhaben unterstützen. Dem Spender muss genau ersichtlich sein, was er für einen Mehrwert aus dem Projekt zieht. Sie können auch versuchen, nur kleine Teile des Vorhabens mit dieser Art von Finanzierung zu bezahlen.

Beispiel: Angrenzend an Ihr Restaurant ist eine große ungenutzte Wiese, diese möchten Sie in einen Spielplatz umgestalten. Aktion betrifft nur den Bau der Spielanlage und findet Anklang bei den Anwohnern. In so einem Fall ist das Dankeschön der Spielplatz. Überlegen Sie sich anhand Ihres Konzeptes, ob es mögliche Teilvorhaben gibt, die für die Crowd interessant sind.

Als letztes die klassischste Finanzierungsmöglichkeit, die Bank!

Fördermittel und Bankkredit:
Diese beiden Fördermöglichkeiten gehen oft zusammen einher. In Deutschland haben wir eine gute Förderkultur für Existenzgründer, doch speziell für den Bereich Gastronomie gibt es keine Förderung in Zuschussform, sondern als Förderkredit.

Die KfW bietet Förderkredite für Gründung und Nachfolge in drei Varianten an: „StartGeld“, „Kapital für Gründung“ und „Universell“.

Die drei Programme im Vergleich:

 

  StartGeld  Kapital für Gründung  Universell
 Höhe Bis zu 100.000€ Bis zu 500.000€ Auch über 500.000€
 Zielgruppe
Auch Selbstständige im vorläufigen Nebenerwerb Gründer sowie Unternehmen bis 3 Jahre nach Start Für Unternehmen bis 5 Jahre nach Start
 Eigenkapital     
Keins 10% Individuell
 Sicherheiten        
Besicherung kann bei der KfW beantragt werden Keine Sicherheiten erforderlich KfW unterstützt bei der Besicherung
 Was? Investitionen, Betriebsmittel und Kauf eines Unternehmens Investitionen, Material und Warenlager, Messeteilnahme und Kauf eines Unternehmens Investitionen und Betriebsmittel

 

Mehr Informationen zu den Förderkrediten der kfW.

Der große Vorteil von öffentlichen Förderkrediten ist die Möglichkeit, tilgungsfreie Jahre zu erhalten. Bei diesem Finanzierungsmodell beginnen Sie Beispielsweise erst ab dem 3. Jahr mit der Tilgung und in den zwei Jahren davor lediglich Zinsen. Dadurch können Sie in den zwei Jahren eine Rücklage bilden und Ihr Unternehmen festigen. 

Wie funktioniert der Antrag? Wer macht was?

Die öffentlichen Förderkredite funktionieren über das sogenannte Hausbankprinzip. Gehen Sie zur Bank Ihres Vertrauens, das kann die Bank sein, bei der Sie Privatkunde sind oder eine neue Bank, die eventuell einen Beratungsbereich für Gründer anbietet. Manchmal ist eine neue Investition wie die Ihre auch eine gute Gelegenheit, um Neukunden-Konditionen bei einer Bank zu ergattern.

Tipp: Viele Kammern bieten Finanzierungssprechtage mit öffentlichen Förderinstitutionen wie der KfW, Bürgschaftsbank oder ähnlichen Einrichtungen an.

9 Tipps für das Bankgespräch:

1. Die richtige Vorbereitung
Hier sind Sie ja bestens ausgerüstet. Der Businessplan steht und das Konzept sowieso. Drucken Sie alle Unterlagen aus und bereiten Sie Ihre „Vorstellungsmappe“ vor.

2. Cleveres Zeitmanagement
Planen Sie ausreichend Zeit ein, denn das Beantragen einer Finanzierung, ihre Ausarbeitung und Bewilligung nimmt einiges an Zeit in Anspruch. Planen Sie großzügig und sprechen Sie rechtzeitig mit der Hausbank. Beachten Sie hierbei auch, dass Fehlschläge miteinberechnet werden sollten. Es gibt bei jeder Finanzierung auch Banken, die diese ablehnen können.

3. Kommen Sie mit Unterstützung
Es spricht nichts dagegen, den Berater seines Vertrauens mit zum Gespräch bei der Bank zu nehmen. Die zuständigen Kammern unterstützen gerne.

4. Kennen Sie Ihre Zahlen
Sie müssen jede Investition erklären können. Warum planen Sie für das Mobiliar, genau den Betrag, ist er gerechtfertigt oder vielleicht zu niedrig angesetzt? Fragen wie diese werden garantiert auf Sie zukommen.

5. Das richtige Auftreten
Seien Sie selbstbewusst! Sie haben bereits viele Schritte gemeistert, zeigen Sie dem Bankmitarbeiter, wie gut Sie Ihr Fach verstehen.

6. Kennen Sie den Markt
Manche Banken bieten lieber eigene Kredite an, vergleichen Sie also gut die Konditionen und fragen Sie gezielt nach öffentlichen Förderprogrammen.

7. Kein schlechtes Gewissen: Verhandeln ist erlaubt!
Spielräume, vor allem bei den Konditionen des hauseigenen Kredits, gibt es! Vergessen Sie bei all der Euphorie nicht, dass Sie Kunde sind. Sie verhandeln nun Konditionen, die Sie die nächsten Jahre auf Ihrem Weg begleiten werden.

8. Nur auf Papier zählt
Schreiben Sie die wichtigsten Ergebnisse des Gesprächs gemeinsam mit Ihrem Bankberater auf und sichern Sie sich ab.

9. Nein ist nicht gleich Niemals
Sollte die Bank nein sagen, dann lassen Sie sich nicht entmutigen. Fragen Sie nach den Beweggründen und überarbeiten Ihr Konzept. Bei mangelnden Sicherheiten empfehlen wir den Kontakt zur Bürgschaftsbank des jeweiligen Bundeslandes.

Mit diesen 9 Tipps finden hoffentlich den Weg zur erfolgreichen Finanzierung. Sehen Sie Beanstandungen einer Bank jedoch nie als persönliche Kritik, sehen Sie es besser als Feuertaufe durch einen erfahrenen Berater, der bereits einige Neugründungen begleitet hat. Manchmal lassen sich schwerwiegende Fehler in diesem finalen Schritt noch vermeiden.

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