11 Tipps fürs Entdecken und Nutzen von Trends in der Gastronomie

Lesedauer : 5 min
Frau nutzt Zeitschriften um Food Trends zu entdecken

Schaffen Sie Wettbewerbsvorteile durch die Analyse von Food- und Gastronomietrends. Entdecken Sie unsere 11 Tipps zur Trend-Analyse!

Food- und Gastronomie-Trends frühzeitig zu erkennen, zu analysieren und für den eigenen Betrieb zu nutzen, schafft Wettbewerbsvorteile – und hilft enorm dabei, das Konzept für Stammgäste spannend zu halten und neue Gäste anzusprechen. Doch wo findet man Trends und überträgt man sie ins eigene Haus? Unsere 11 Tipps! 

1. Print-Fachmedien abonnieren …

Fachmedien sind bei der Suche nach Food-Trends eine große Hilfe, weil sie mit ihren Heften das Gastgewerbe über neue Themen, Entwicklungen, Produkte und Ideen für die Zukunft auf dem Laufenden zu halten. Zu ihnen zählen unter anderem: AHGZ, fizzz, Food-service, Falstaff Profi, Gastrotel, Esspress, Mixology, Drinks, Gastgewerbe Magazin, Rolling Pin, Küche, Chefs, Cooking + Cateringinside und Top Hotel.  

Tipp: Probehefte bestellen oder ein Kurzabo abschließen und prüfen, ob die Heft-Inhalte interessant für den eigenen Betrieb sind

2. Publikumsmedien & Kundenzeitschriften nutzen 

Ab und zu lohnt sich der Gang in die gut sortierte Bahnhofsbuchhandlung oder ein anderes, auf Zeitschriften spezialisiertes Geschäft: Die Auswahl an Magazinen für Themen wie Essen/Kochen und Lebensmittel sowie Raumgestaltung/Design ist riesig. Sich gelegentlich einen Schwung Hefte zu kaufen und in einer stillen Stunde durchzublättern und spannende Themen, Rezepte und rauszureißen oder anderweitig zu sammeln, ist ideal für neue Ideen und neue Konzepte. Ebenso liefern kostenlose Kundenzeitschriften – zum Beispiel das Rezepte-Magazin an der Supermarktkasse – Ideen. 

Tipp: Viele spannende Impulse bietet auch unsere hauseigene Kundenzeitschrift gourMETRO

Frau nutzt digitale Medien um Food Trends zu entdecken

3. Onlinemedien bookmarken

Es gibt mittlerweile viele verschiedene deutschsprachige und internationale Online-Magazine und Blogs, die über aktuelle Food- und Gastronomie-Trends berichten. Zum Teil sind es die digitalen Ableger von Print-Magazinen wie zum Beispiel www.fizzz.de, www.mixology.eu oder www.food-service.de, zum Teil eigene „digital geborene“ Medien wie Presstaurant, nomyblog, Die Gastro, Berliner Speisemeisterei, Eat Drink Think oder About Drinks – und auch Online-Angebote von Unternehmen wie dieser Blog dienen als Info-Quelle für Gastro-Trends.

Tipp: Newsletter abonnieren, Bookmarks setzen (besonders praktisch: Social Bookmarks zum Teilen mit dem Team) oder – sofern das Medium über einen RSS-Feed verfügt – einen Feedreader mit den entsprechenden Medien aufsetzen, der einen kompakten Überblick über neue Artikel gibt.

4. Social Media nutzen

Coole neue Food-Kreationen, schöne Ideen für die Tischgestaltung und vieles mehr findet sich in bildlastigen sozialen Netzwerken, allen voran Instagram und Pinterest. Zum einen lassen sich hier spannende Profile – z.B. von innovativen internationalen Restaurants oder Foodbloggern – abonnieren, zum anderen kann mithilfe von Hashtags nach bestimmten Themen gesucht werden. Beispiel: Über einen Hashtag wie #coffeetrends auf Instagram gelangt man zu innovativen Kaffee-Kreationen wie den Dalgona Kaffee.

Tipp: Jüngere Mitarbeiter, die sehr versiert mit Social Media sind, helfen sicher gerne bei der Recherche und dem Finden relevanter Profile.

Dalgona Coffee mit selbstgemachtem Kaffeelikör

5. Gastronomie-Podcasts abonnieren

Eine noch recht neue, aber sehr spannende Informationsquelle stellen Podcasts dar. Auch hier werden viele interessante Branchentrends vorgestellt und diskutiert, vor allem Themen wie Management, Digitalisierung, New Work und Marketing, aber auch gesunde Ernährung und Kochen, Backen und Grillen und vieles mehr. Das besonders Praktische an Podcasts ist, dass man sie nebenbei (z.B. beim Kochen im Restaurant oder beim Pendeln) anhören kann. Finden Sie hier eine umfangreiche Liste von Gastro-Podcasts.

Tipp: Fürs Smartphone gibt es diverse Podcast-Apps. Einfach die gewünschten Gastro-Podcasts damit abonnieren und neue Folgen dann hören, wenn Zeit dafür da ist. 

6. Trendreports studieren 

Eine besonders kompakte Möglichkeit, sich über aktuelle Gastro-Trends zu informieren, bieten Trendreports von Instituten, Fachmedien oder Marken. In der Regel erscheinen sie jährlich, oft zum Jahreswechsel. Zum Teil sind sie kostenfrei, zum Teil kosten sie relativ viel Geld, wobei sich die Investition bereits lohnen kann, wenn auch nur ein Trend/Thema dabei ist, der für den eigenen Betrieb spannend ist. Der bekannteste Trendreport ist der jährliche Food Report des Zukunftsinstituts

Tipp: Diese Reports gehen oft stärker in die Tiefe und unterscheiden zwischen kurzlebigen Produkttrends und großen Megatrends (Gesundheit, Globalisierung, Nachhaltigkeit etc.) – deswegen sind sie vor allem für strategische Planungen und Entscheidungen interessant.

7. Werbung beachten

Werbung ist oft nervig, aber: Mal gezielt auf Werbung zu achten und auf diese Weise Muster zu erkennen, also sich ähnelnde und wiederholende Themen, ist ein weiterer wichtiger Teil der Trendanalyse. Wie kommunizieren große Unternehmen in der TV- und Printwerbung, aber auch in Form von Außenwerbung (Plakat etc.) Themen wie Nachhaltigkeit und Gesundheit im Zusammenhang mit ihren Produkten? Wie werden insbesondere Speisen und Getränke inszeniert? Auch auf diese Weise lassen sich viele Impulse für den eigenen Betrieb sammeln.

Tipp: Wenn eine Inszenierung besonders interessant oder gelungen ist: abfotografieren!

8. Innovative Gastronomien besuchen

Wer regelmäßig andere Gastronomie-Betriebe als Gast besucht, essen geht, in spannende Food-Metropolen reist oder den privaten Urlaub mit einem Besuch interessanter Restaurants und Cafés vor Ort verbindet, der sammelt dabei über den reinen Genuss hinaus viele gute Impulse fürs eigene Unternehmen.

Tipp: Spannende Details notieren und fotografieren – oder mal mit dem (Küchen-)Chef ins Gespräch kommen. Ein Austausch unter Kollegen ist unbezahlbar.

Bestelltes Essen wird mit dem Handy fotografiert

9. Messen besuchen (und nicht nur Gastronomie-Messen)

Kaum ein Ort macht es so einfach, sich über neue Produkte und Dienstleistungen zu informieren, wie eine Messe es tut. Deutschland ist Messeland Nummer eins – rund zwei Drittel aller globalen Branchenmessen finden bei uns statt! Während viele Messeteilnehmer von weit her anreisen müssen, können Gastronomen hierzulande oft einen Tages- oder Zweitagestrip draus machen, zumal es auch viele regionale Messeformate gibt. Einen Überblick bieten Seiten wie www.messen.de oder www.messeninfo.de.  

Tipp: Nicht nur Gastronomie-Messen besuchen: Es gibt für alle angrenzenden Themenbereiche – Möbel und Design, Lebensmittel und Ernährung, Getränke, Wein und Spirituosen, Freizeit und Lifestyle und vieles mehr – spannende Events.

10. Internes Infosystem aufbauen

Große Unternehmen verfügen über ein Intranet, in dem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter u.a. über neue Branchen- und Produkttrends informiert werden, zum Beispiel mit Newslettern oder Reports. Das ist für ein Restaurant natürlich viel zu aufwändig, aber das Prinzip funktioniert auch für kleine Betriebe: Alle Ideen, Impulse und gesammelten Informationen kommen in ein internes Ablagesystem, eine „Input-Inbox“, auf die alle im Team Zugriff haben. Es kann zum Beispiel ein großer digitaler Ordner sein oder eine Bookmark-Sammlung mit aktuellen Artikeln und Social-Media-Posts – analoger Input wie mitgenommene Speisekarten (na, na!) oder ausgerissene Beiträge werden am besten digitalisiert. Ein sehr nützliches Tool dafür ist Evernote

Tipp: Diese „Input-Inbox“ so gestaltet sein, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eigene Fotos, gelesene Beiträge und anderen Input hinzufügen können.

11. Trends im Team analysieren und adaptieren 

Last but not least: Die Trendanalyse und Trendadaption. Gemeinsam im Team-Meeting die „Input-Inbox“ zu sichten und zu besprechen, welche Themen darin besonders interessant und relevant für den Betrieb sind, macht nicht nur Spaß und fördert die Motivation: Hierbei geht es auch darum, den jeweiligen Trend bzw. Impuls mit der Selbstähnlichkeit des Konzepts abzugleichen. Sprich: Ist dieser Trend überhaupt relevant für uns? Beispiel: Für ein Restaurant, das Burger mit Fleisch im Angebot hat, aber auch pflanzliche Alternativen bietet, ist ein aktueller Foodtrend wie der blended burger“ spannend, für ein rein vegetarisch-veganes Konzept hingegen könnten Superfoods oder Gemüse-Trends interessant sein. Besonders empfehlenswert ist es, den Trend auf das eigene Konzept anzupassen. Einfaches Beispiel: trendige Aperitif-Drinks im italienischen Stil. Ein Restaurant, das mit regionalen Zutaten kocht, adaptiert sie überzeugend mit Zutaten aus heimischen Gefilden – wie einem deutschen Wermut oder Winzersekt statt Prosecco.

Tipp: Informiert sein, aber gelassen bleiben. Viele schillernde Foodtrends aus aller Welt brauchen Jahre, um hierzulande Fuß zu fassen – oder schaffen es nie. Das Wichtigste bei der Nutzung von Trends ist, dabei authentisch und glaubwürdig zu sein.