Rum und Whisky – Spirituosen mit Charakter

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Whisky und Rum unterscheiden sich in vielen Punkten voneinander.

Ob pur oder als Cocktail: Whisky und Rum werden weltweit von Kennern geschätzt. Worin sich die beiden Spirituosen unterscheiden, erfahren Sie hier.

Whisky und Rum haben gleichermaßen eine lange und spannende Geschichte. Während Whisky schon seit langem den Ruf eines besonders edlen Tropfens hat, ist Rum bei vielen als billiger Fusel verpönt, was auch an den weit verbreiteten Rumverschnitten liegt. Doch das Image des Rums hat sich geändert und immer mehr kommen auf den Geschmack von gutem Rum. Wir stellen beide Spirituosen vor und blicken dabei auf Herstellung, Sorten und Verwendung.

Rum wird aus Melasse, die bei der Zuckerherstellung entsteht, hergestellt.

Die Unterschiede bei der Herstellung

Rum wird aus Zuckerrohr hergestellt, genauer gesagt aus Melasse, eine Flüssigkeit, die bei der Zuckerherstellung als Abfallprodukt anfällt. In der braunen, dickflüssigen Melasse ist das Zuckerrohraroma stark konzentriert. Für die Herstellung von Rum wird die Melasse zunächst durch Hefezugabe vergoren und anschließend destilliert. Das entstandene wasserklare Destillat wird zum Reifen in Holzfässer gelagert. Dadurch verbessert sich der Geschmack und somit die Qualität des Rums. Außerdem verändert der Rum seine Farbe und wird dunkler. Bevor der Rum in Flaschen abgefüllt wird, wird er verdünnt und hat dann einen Alkoholgehalt zwischen 37,5 und 40 Prozent. Rumsorten mit mehr als 70 Prozent Alkoholgehalt werden in der Regel nur für Cocktails benutzt. Rum wird vor allem auf den Karibikinseln hergestellt und von dort exportiert. Bekannt für ihren Rum sind vor allem Kuba und Jamaica. Aber auch Barbados oder die Dominikanische Republik produzieren Rum. Als Rumproduzenten weniger bekannt, aber von Kennern geschätzt, sind Kolumbien oder Venezuela. Auch in den USA, Asien und Australien wird Rum produziert. Hochwertiger Rum kann sehr teuer sein. Eine Flasche exklusiven Rums kann schon mal über 1.000 Euro kosten. Ein guter Rum kann im Handel aber schon ab sechs Euro gekauft werden.

Whisky bedeutet übersetzt „Wasser des Lebens“ und hat seinen Ursprung in Schottland und Irland. Die Ausgangsbasis von Whisky, auch Whiskey geschrieben, ist vergorenes Getreide oder Mais. Die Herstellung von Whisky weicht je nach Sorte etwas ab. Zu den Herstellungsprozessen gehören Maischen, Fermentieren, Destillieren und Lagern. Das Mälzen wird nicht bei jeder Sorte durchgeführt. Der Geschmack des Whiskys ist zum einen von den verwendeten Getreidesorten abhängig, aber auch von der Produktions- und Lagerungsmethode. Die Art der Fässer und lange Lagerzeiten wirken sich positiv auf den Geschmack aus. Ein Charakteristikum von Whisky ist, dass um die Lagerung und Destillation ein regelrechtes Geheimnis gemacht wird, also die Frage nach der Art der Fässer, der idealen Luftfeuchtigkeit oder der Herkunft des Getreides. In Irland wird Whiskey meistens aus Gerste hergestellt. American Whiskey enthält hauptsächlich Mais. Canadian Whisky ist dem American Whisky sehr ähnlich. Der große Unterschied ist, dass dem Canadian Whisky Zusätze wie Sherry oder Fruchtsäfte zugesetzt werden dürfen, während sie bei Bourbon- oder Tenessee-Whiskey verboten sind. Whiskey muss lange gelagert werden – je länger die Lagerung, desto teurer der Whisky. In Schottland muss Whisky mindestens drei Jahre im Fass gelagert werden, um als Scotch Whisky verkauft werden zu dürfen. Whisky wird heute weltweit produziert, sogar in Asien, wo besonders der japanische Whisky durch hohe Qualität besticht.

Whisky kann auf unterschiedliche Weise hergestellt werden.

Geschmack und Verwendung

Rum hat ein mildes und süßes Aroma und wird für sehr viele Cocktails verwendet. Besonders in fruchtigen Cocktails macht die Spirituose eine gute Figur. Zu den beliebtesten Cocktails mit Rum zählen Daiquiris, Pina Colada, Mai Tai, Mojito, Cuba Libre oder Zombie. Die wohl bekanntesten Rum-Marken sind Bacardi und Captain Morgan. Beide bieten unterschiedliche Sorten, darunter viele aromatisierte Rums mit geringerem Alkoholgehalt, an.

Whisky hat einen vergleichsweise starken Geschmack. Mit den Jahren erhält Whisky mehr Charakter und schmeckt runder. Whisky wird üblicherweise bei Raumtemperatur zwischen 18 und 22 Grad  serviert, damit er seinen Duft und Geschmack optimal entfalten kann. Beim der Frage, wie Whisky richtig getrunken wird, gehen die Meinungen auseinander. Whiskykenner trinken die Spirituose in der Regel mit ein paar Tropfen Wasser vermischt. Andere trinken Whisky nur pur und verpönen Whisky mit Eis. Cocktails mit Whisky sind zwar bei weitem nicht so beliebt wie Cocktails mit Rum, dennoch gibt es tolle Drinks wie den Old Fashioned, Whisky Sour oder Manhattan.

Whisky kann man in verschiedenen Longdrinks verwenden.

 

Die wichtigsten Sorten

Rum wird überall auf der Welt hergestellt und getrunken. Dabei gibt es eine große Vielfalt von Geschmacksnuancen. Es lassen sich jedoch zwei Grundtypen von Rum unterscheiden: heller und dunkler Rum. Heller Rum hat wie der Name schon sagt eine helle Farbe, zwischen gelblich und hellbraun. Farbe und Geschmack werden alleine durch das Holzfass geprägt. Bei dunklem Rum hingegen wird Zuckercouleur zugesetzt, wodurch sich Farbe und Geschmack des Rums verändern. Die Zugabe von Zuckercouleur dient dem Veredelungsprozess, d.h. der Geschmack wird dadurch abgerundet und nicht geprägt.

Guter Whisky genießt denselben Ruf wie ein edler Wein. Für einen erlesenen Whisky greift man dann auch gerne mal tiefer in die Tasche. Das Angebot an Whisky-Sorten ist dabei riesig. Als Scotch Whisky dürfen nur Brände bezeichnet werden, die in einer schottischen Destillerie hergestellt worden sind. Der Scotch Whisky muss mindestens drei Jahre in Eichenholzfässern gelagert werden und einen Alkoholgehalt von mindestens 40 Prozent besitzen. Der Irish Whisky hat starke Ähnlichkeit zum Scotch Whisky. Der große Unterschied besteht darin, dass bei der Herstellung des Irish Whiskys kein Torfrauch zum Einsatz kommt und er dadurch auch keinen rauchigen Geschmack hat.

Grain Whisky und Rye Whisky werden in der Regel nur zum Blenden benutzt, d.h. verschiedene Brände werden miteinander vermischt. Rye Whisky wird aus Roggen hergestellt während bei Grain Whisky ungemälzte Gerste, Weizen oder Mais die Ausgangsbasis sind. Malt Whisky wird wie der Name schon sagt, ausschließlich aus Gerstenmalz hergestellt. Bourbon Whiskey dagegen wird aus mindestens 51 Prozent Mais hergestellt, während der Restanteil aus Roggen, Gerste oder Weizen besteht. Er hat einen Alkoholgehalt von maximal 60 Prozent und besitzt ein charakteristisches Vanille-Aroma. Die wohl bekanntesten Whisky-Marken sind Jack Daniels und Jim Beam. Zur Welt des Whiskys gehört auch das richtige Vokabular, mit dem die Geschmacksnuancen beschrieben werden. Bei einem Whisky-Tasting können sowohl Einsteiger als auch echte Whisky-Kenner unterschiedliche Whiskys in geselliger Runde kosten.

Rum ist eine beliebte Zutat in vielen Cocktailrezepten.

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