Biologisch, fair, nachhaltig und pflanzenbasiert: die 8 wichtigsten Lebensmittel-Siegel

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Lebensmittel-Siegel

Von bio über fair bis hin zu vegan - in der Gastronomie wird das Thema immer wichtiger. Welche Bedeutung steckt hinter verschiedenen Lebensmittel-Siegeln? Entdecken Sie jetzt die 8 wichtigsten Siegel.

Immer mehr Konsumenten achten beim Einkauf auf Siegel von bio über fair gehandelt bis vegan – und auch in der Gastronomie wird das Thema immer wichtiger. Welches sind die wichtigsten Siegel und was bedeuten sie? Unsere „Top 8“. 

1. Deutsches Biosiegel

Das staatliche deutsche Biosiegel ist das wohl bekannteste für biologisch erzeugte Produkte. Es wurde 2001 eingeführt und kennzeichnet Lebensmittel und weitere landwirtschaftliche Erzeugnisse. Produkte dürfen das Label tragen, wenn sie die Kriterien der EG-Öko-Verordnung erfüllen. Kern dieser Verordnung ist, dass ein Produkt zu mindestens 95% aus Bio-Zutaten bestehen muss, genetisch veränderte Rohstoffe sind nicht zulässig. Es gibt ein EU-weites eigenes Bio-Siegel (siehe nächster Punkt), doch weil das grün-schwarz-weiße Sechseck den Verbrauchern immer noch bekannter ist, darf es bei Erfüllung der Kriterien weiterhin verwendet werden.

Deutsches Biosiegel

2. Europäisches Biosiegel

Das EU-Bio-Siegel gibt es erst seit 2010. Es wurde EU-weit eingeführt, um einen flächendeckenden Standard gemäß EG-Öko-Verordnung zu schaffen und kann auch von Bio-Produkten verwendet werden, die außerhalb der EU hergestellt wurden, aber innerhalb der Union vertrieben werden sollen. Zu den Kriterien, die für das EU-Bio-Label erfüllt werden müssen, zählen unter anderem: keine Gentechnik, keine synthetischen Pflanzenschutzmittel, keine Verwendung leicht löslicher mineralischer Dünger und kein Einsatz ionisierender Strahlung zur Haltbarmachung.

Europäisches Biosiegel

3. Demeter-Siegel

Der Demeter-Anbauverband ist ein wahrer Bio-Pionier mit fast 100 Jahren Geschichte. Schon 1924 schlossen sich Bauern und Erzeugerbetriebe in ihm zusammen, um eine biologisch-dynamische Landwirtschaft voranzutreiben. Der Wirtschaftsbund gründete sich 1930. Heute gilt das demeter-Verbandslogo, das 1954 Warenzeichenrecht erhielt, als einer der höchsten Biostandards: Es darf nur von Vertragspartnern eingesetzt werden, die sich bei Anbau und Verarbeitung an die internen Richtlinien des Verbandes halten. Die Richtlinien gehen über die EG-Öko-Verordnung hinaus: So ist u.a. das Enthornen von Rindern unzulässig, der Transportweg zum Schlachthof darf nicht mehr als 200 Kilometer betragen und die Tiere dürfen nur mit Biofutter gefüttert werden, welches selbst zu einem hohen Anteil in Demeter-Qualität erzeugt sein muss. Es sind nur sehr wenige Zusatzstoffe in der Verarbeitung von Produkten erlaubt und seit 2020 ist auch das Anbieten von frischem Obst und Gemüse in Plastikverpackung (mit einer Frist von zwei Jahren) nicht mehr zugelassen.

Demeter-Siegel

4. Bioland-Siegel

Der größte ökologische Anbauverband Deutschlands ist Bioland, gegründet 1971, mit über 8.000 Betrieben, die nach den Verbandsrichtlinien arbeiten und das grüne quadratische Logo auf ihre Produkte platzieren dürfen. Der Verband hat sieben Richtlinien entwickelt, nach denen gezüchtet/angebaut und weiterverarbeitet wird: Erstens ist das die Kreislaufwirtschaft – z.B. durch Verwendung von Kompost und Mist von den Betrieben auf den eigenen Ackerflächen statt synthetischer Dünger. Zweitens die Förderung der Bodenfruchtbarkeit u.a. durch Anbau von Zwischenfrüchten. Weiters sind es artgerechte Tierhaltung, Erzeugen wertvoller/werthaltiger Lebensmittel, Förderung der Biodiversität, Bewahrung natürlicher Lebensgrundlagen und Sichern einer lebenswerten Zukunft für den Menschen. Es werden nur Betriebe in Deutschland und Südtirol mit dem Zertifikat ausgezeichnet.

Bioland-Siegel

5. Naturland Fair Siegel

Auch das Bio-Label des 1982 in Bayern gegründeten Verbands für ökologischen Landbau geht über die europäischen Verordnungen hinaus und verfolgt einen ganzheitlich nachhaltigen Ansatz: So müssen die Landwirte und Verarbeitungsbetriebe des Verbands, um ihre Produkte mit dem grünen Bio-Logo (eingeführt 2010) kennzeichnen zu dürfen, diverse interne Richtlinien einhalten. Sie müssen bestimmte soziale Standards erfüllen, alle Erzeuger müssen einen fairen Abnahmepreis erhalten, es geht aber auch um Themen wie Natur- und Klimaschutz, Schutz vor Erosion, regionalen Rohstoffbezug sowie gesellschaftliches Engagement und Transparenz. Die Erzeugungsrichtlinien sind nach verschiedenen Bereichen von Aquakultur bis Waldnutzung gegliedert.

Naturland Fair Siegel

6. Fairtrade-Siegel

Man kennt es meistens vom Kaffee, doch längst tragen auch viele andere Lebensmittel und sogar Kleidung das blaugrüne Kennzeichen auf schwarzem Grund. Es kennzeichnet Güter, die aus fairem Handel stammen und will vor allem dazu beitragen, dass in Erzeugerländern – oft Entwicklungsländern – bessere Arbeits- und Lebensbedingungen etabliert werden. Die Produkte müssen erstens soziale Kriterien erfüllen, z.B. keine Zwangs- und Kinderarbeit und Organisation in Kooperativen/Gewerkschaften, zweitens ökologische Kriterien wie Vermeidung gefährlicher Pestizide, Verhinderung von Waldrodung für Ackerbau und Aufklärung über Klimaschutz sowie drittens wirtschaftliche Kriterien, zu denen u.a. Mindestabnahmepreise und Vorfinanzierung, um Landwirte/Kooperativen zu unterstützen.

Fairtrade-Siegel

7. MSC und ASC

Die Meere auf fast der ganzen Welt sind überfischt, und auch beim Thema Fischzucht führt der steigende Bedarf zu Problemen wie z.B. zu dichter Besetzung der Teiche mit Fischen. Das MSC-Siegel (Abkürzung für Marine Stewardship Council) ist ein weltweit gültiges Kennzeichen für Fisch aus Wildfang, das sich für mehr Nachhaltigkeit einsetzt. Die Fischfangbetriebe, die das Siegel tragen, verpflichten sich, nur so viel Fisch zu fangen, wie der Bestand nachweislich selbst reproduziert. Zudem dürfen die Fangmethoden keine Schäden am Lebensraum Meer verursachen. Rückverfolgbarkeit der verkauften Fische bzw. Meeresfrüchte bis zum Ursprung wird dabei garantiert. Das ASC-Siegel wiederum zertifiziert Fischzuchtbetriebe, die sich gemäß der Richtlinien u.a. für den Schutz der natürlichen Umgebung, den Erhalt von Wasserressourcen und die Sicherung der Artenvielfalt einsetzen sowie auf nicht notwendige Antibiotika und Chemikalien verzichten.

MSC und ASC

8. V-Label (Vegetarisch- bzw. Vegan-Siegel)

Eine grüne, v-förmige Pflanze auf gelbem Untergrund bildet das Logo des vegetarischen bzw. veganen Logos. Der internationale Standard wurde in Zusammenarbeit mit der EVU, der europäischen Vegetarier Union e.V., entwickelt. Er wird von einem eigenen Unternehmen, der Schweizer V-Label GmbH, an Erzeuger- bzw. Herstellerbetriebe vergeben, die die Kriterien erfüllen. So dürfen die Produkte nicht aus Tieren bzw. tierischen Bestandteilen erzeugt werden und im Falle veganer Produkte auch nicht mithilfe von Tieren erzeugt worden sein – zum Beispiel wären das eine Klärung unter Verwendung von tierischer Gelatine oder Verwendung von Farbstoffen aus tierischen Bestandteilen. Dieses gilt für alle Produktionsstufen. Zudem sind Produkte mit gentechnisch veränderten Zutaten ausgeschlossen. In Deutschland ist ProVeg, die größte vegetarisch-vegane Interessenvertretung, für die Vergabe des V-Labels an Unternehmen zuständig.

 

V-Label (Vegetarisch- bzw. Vegan-Siegel)

 

METRO hat in seinem Sortiment zahlreiche Produkte, welche die vorgestellten Siegel tragen. Tipp: Einfach z.B. „Naturland“ in die Suchleiste eingeben – und schon werden die aktuell im ausgewählten Markt verfügbaren Artikel angezeigt.