Internationaler Weltfrauentag 2018 – Gründerinnen in der Gastronomie

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Der Weltfrauentag soll auf verschiedene Themen rund um die Gleichberechtigung aufmerksam machen.

Der Weltfrauentag 2018 geht mit wichtigen Herausforderungen einher. In der Gastronomie sind Gründerinnen noch mäßig vertreten – doch das ändert sich jetzt.

Es ist ein Tag zu Ehren der Frau – und zur Erinnerung an die fortwährende Gewalt und Benachteiligung, denen Frauen bis zum heutigen Tag in zahlreichen Ländern und Branchen ausgesetzt sind: der Internationale Weltfrauentag am 8. März. Seit über hundert Jahren wird dem Kampf für die Rechte der Frauen in Deutschland und zahlreichen anderen Ländern der Welt an diesem Tag gedacht. Während starke Rebellinnen ihrer Zeit bereits viel erreicht haben, geht das Streben nach Gleichberechtigung weiter. Es gibt immer noch große Herausforderungen, etwa Gewalt gegen Frauen und ihre Benachteiligung in zahlreichen Belangen. Auch die Pay-Gap oder der immer noch geringe Anteil weiblicher Personen in Führungspositionen in Unternehmen, Politik und anderen Branchen sind wichtige Themen. Trotzdem gibt es neben den Problemen auch zahlreiche positive Entwicklungen: Frauen etablieren sich zunehmend in sogenannten Männerdomänen. Wo früher nur männliche Personen den Ton angaben, finden sich jetzt vermehrt auch Frauen. Der Ursprung des Internationalen Weltfrauentags ist ein wichtiger Indikator für die bisherige Entwicklung beim Thema Gleichberechtigung.

Gründerinnen sollten sich frühzeitig mit den Fördermöglichkeiten für die Existenzgründung auseinandersetzen.

 

Vorgänger stammt aus den USA

Der Internationale Weltfrauentag in seiner heutigen Form ist nicht der erste seiner Art. In den USA wurde bereits 1909 von einem nationalen Frauenkomitee der Sozialistischen Partei Amerikas (SPA) ein Frauentag ins Leben gerufen. Dabei ging es vorrangig um die Etablierung des Frauenwahlrechts. Nachdem dieser Tag erfolgreich zwei Jahre hintereinander durchgeführt wurde, brachte die US-Amerikanerin May Wood Simons die Idee des Frauentags auf der zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz am 27. August 1910 in Kopenhagen vor. Dort wurde sie von den Deutschen Clara Zetkin und Käte Duncker aufgegriffen und verteidigt. Um ein festes Datum ging es den beiden dabei aber noch nicht. Der erste Frauentag in Europa fand am 19. März 1911 in Dänemark, Deutschland, Österreich-Ungarn und der Schweiz statt.

Den Frauentag soll Lenin auf den 8. März festgelegt haben, weil Alexandra Kollontaj und andere Vorkämpferinnen ihn dazu aufgefordert hatten. Eine andere Theorie weist dem im alten Russland üblichen julianischen Kalender eine besondere Rolle zu. Denn nach diesem wäre es im Jahr 1917 der 23. Februar gewesen – und nur nach dem gregorianischen und heute gültigen Kalender der 8. März –, an dem zahlreiche Frauen aus dem Armenviertel Petrograds auf die Straße gingen und für ihre Rechte demonstrierten. Sie sollen damit auch die Februarrevolution ausgelöst haben. Der 8. März soll deswegen zu Ehren dieser Rebellinnen auf der internationalen Konferenz kommunistischer Frauen 1921 in Moskau ausgewählt worden sein.

 

Herausforderungen von Gründerinnen in der Gastronomie heute

Auch heute kämpfen mutige Frauen und Männer weiter um Gleichberechtigung. Während sie in einigen Ländern organisiert auf der Straße für ihre Rechte eintreten, sind andere Frauen dazu übergegangen, sich in jenen Branchen zu beweisen, die vor nicht allzu langer Zeit den Männern vorbehalten waren – zum Beispiel in der Gastronomie. Immer mehr Frauen werden zu Gründerinnen, die eigene Restaurants und Imbisse eröffnen. Die beiden Gründerinnen Stefanie Fehlmann und Olga Gallina gehören zu jenen Frauen. Dabei standen und stehen sie vor verschiedenen Herausforderungen. Problematische Themen für beide sind der fehlende Respekt einiger männlicher Kollegen aus der Branche und die Organisation des eigenen Business. Große Schwierigkeiten hatte Olga Gallina, die Bank von ihrem Vorhaben und von sich selbst als geeignete Gründerin zu überzeugen. Der entscheidende Unterschied zwischen Mann und Frau bei der Gründung in der Gastronomie ist für sie die Familienplanung. Diese muss – so Gallina – besonders sorgfältig geplant sein. Eine weitere Herausforderung: die Familie in die eigenen Pläne miteinzubeziehen und sie auf das Kommende vorzubereiten.

Bei der Existenzgründung ist vor allem die Finanzierung eine große Hürde für Gründerinnen.

 

Wichtig: Rückenwind aus den eigenen Reihen

Selbst wenn alle organisatorischen Aspekte geklärt sind, kann fehlende Unterstützung durch die eigene Familie und Freunde zur emotionalen Belastung werden. Sie in die Planung einzubeziehen ist, laut Gallina, besonders wichtig und hilfreich.  Entscheidend, ob das eigene Business zustande kommt oder nicht, ist das Finanzielle. Da Kredite bei der Bank ohne Sicherheiten und einen überzeugenden Businessplan schwer zu bekommen sind, ist für Frauen wie Olga Gallina der Existenzgründerzuschuss sehr hilfreich. Diese Unterstützung können Existenzgründer bis zu fünfzehn Monate lang beziehen. Für einen erfolgreichen Antrag ist unter anderem ein Businessplan notwendig. Ebenfalls sehr hilfreich für die beiden Gründerinnen waren Seminare zur Existenzgründung und all ihren Facetten sowie Kurse zu wichtigen Themen in der Gastronomie. Beides sei zwar zeit- und teilweise kostenaufwendig, aber sehr wichtig für einen Grundschatz an Schlüsselkompetenzen in der eigenen Branche. Fehlmann sieht ihre fehlende Erfahrung zu Beginn der Selbstständigkeit als Herausforderung und Chance zugleich. Es habe ihr eine gewisse Flexibilität bei der Planung gegeben, sich auf Unerwartetes einzulassen.

Gründerinnen sind nicht nur in der Gastronomie meist eine Minderheit.


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