Das Perlhuhn - Geflügel mit Wildcharakter

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Perlhuhn

Im Gegensatz zu Wild, das nicht jedem Gast schmeckt, erfreut sich Hähnchen weiterhin großer Beliebtheit auf den Speisekarten der Nation.

Das Perlhuhn – vielseitig einsetzbar in der Küche

Im Gegensatz zu Wild, das nicht jedem Gast schmeckt, erfreut sich Hähnchen weiterhin großer Beliebtheit auf den Speisekarten der Nation. Aber jeden Tag Hähnchen oder Pute auf der Karte führen? Langweilig. Dazu setzen Sie sich nicht vom Wettbewerb ab. Was also tun? Wir schlagen das Perlhuhn vor. Dieses Geflügel hat ein wenig mehr Aroma in Richtung Wild, ist im Geschmack aber milder und damit zugänglicher für viele Gäste. Und es lässt es sich auf viele Weisen zubereiten.

Afrikanische Wurzeln

Ursprünglich kommt das Perlhuhn aus Afrika. Dort lebt es teilweise auch noch wild in großen Herden in der Savanne in einer hoch entwickelten sozialen Organisation. Um beispielsweise Raubtieren zu entkommen, hockt es gerne in den Bäumen und stößt beim geringsten verdächtigen Geräusch einen charakteristischen Warnruf für die Herde aus.

Beliebt sind Perlhühner schon seit einigen Jahrhunderten. Seefahrer brachten die Tiere im 14. Jahrhundert aus Rom und Griechenland nach Frankreich. Frankreich ist mittlerweile der größte Perlhuhn Produzent. Das Land deckt 75 Prozent des europäischen Bedarfs. Daneben werden auch in Italien Perlhühner gezüchtet.

Längere Aufzucht als andere Geflügel

Im Gegensatz zum herkömmlichen Hühnchen, das nach 28 bis 42 Tagen geschlachtet wird, beträgt die Aufzuchtdauer des Perlhuhns mindestens 70 Tage.

Die Anforderungen an die Perlhuhn Aufzucht variieren je nach Zertifizierung:
Unterarten 
Aufzuchtdauer in Tagen 
Art der Unterbringung
Fütterung
Standard
70 - 77 Tage
16 - 18 Perlhühner pro m² in Ställen mit Einstreu und Sitzstangen
100% pflanzlich, Mineralien und Vitamine
Zertifiziertes Perlhuhn 
82 Tage
15 Perlhühner pro m² in Ställen mit Einstreu und Sitzstangen und Zugang zum Auslauf gemäß Pflichtenheft
100% pflanzlich, Mineralien und Vitamine, davon mindestens 65% Getreide
Perlhuhn Label Rouge
94 Tage
13 Perlhühner pro m² in Ställen von maximal 400 m² mit natürlichem Licht und Zugang zu einem Grasauslauf von 2 m² pro Perlhuhn 
100% pflanzlich, Mineralien und Vitamine, davon mindestens 75% Getreide
Bio-Perlhuhn
98 Tage
10 Perlhühner pro m² in Ställen von maximal 400 m² mit natürlichem Licht und Zugang zu einem 4 m² großen Grasparcours, der biologisch bewirtschaftet wird
100% pflanzlich, Mineralien und Vitamine, davon mindestens 75% Getreide und 95% der Rohstoffe stammen aus biologischem Anbau
Kapaun
150 Tage
10 Perlhühner pro m² in Ställen von maximal 400 m² mit natürlichem Licht und Zugang zu einem Grasauslauf von 2 m² pro Perlhuhn bis 100 Tage, dann 3 m² pro Perlhuhn ab 101 Tage
100% pflanzlich, Mineralien und Vitamine, davon mindestens 75% Getreide. Nach dem Pflichtenheft mit der Zufütterung von 5% Vollmilch.

Nährwerte

Das Fleisch des Perlhuhns enthält wenig Cholesterin, ist reich an Proteinen, Vitamin B und ist eine gute Quelle für Eisen und Zink. Somit macht sich das „Wild-Geflügel“ nicht nur sehr gut in Comfort Food, sondern vor allem auch im Einsatz von schlankeren Gerichten. Denn der Januar ist da und mit diesem auch das alljährliche Ritual der guten Vorsätze. Sie kennen das.

Brust oder Keule: wie gegart?

Louis de Funès vor dem geistigen Auge, kann das Perlhuhn im Ganzen gegart oder aber auch zerlegt werden. Die wichtigsten Teilstücke sind die Keule mit Ober- und Unterschenkel und das „Suprême“, das Brustfilet mit Haut und Flügelansatz. Das Tier kann so zubereitet werden, wie es beliebt. In Dampf, gebraten, gegrillt oder gebacken. Und sicherlich kann das Perlhuhn auch mehr als nur neben Rotkohl liegen. Exotisch mit Curry, italienisch mit Kräutern und Olivenöl, egal wie. Es ist vielseitig.

Auf dieser Webseite finden sich über 70 Rezepte, darunter auch die Rezepte des Küchenchefs Detlev Ueter.

Bessere Deckungsbeiträge

Anders als bei Hähnchen oder Pute steht das Perlhuhn Fleisch nicht unter Preisdruck, daher bietet es bessere Deckungsbeiträge. Ein Perlhuhn wiegt im Durchschnitt zwischen 1 und 1,4 kg und ist küchenfertig. Im Ofen, im Topf oder im Dampf, gefüllt, in Folie oder sogar auf dem Grill - Perlhühner lassen sich leicht und zu einem sehr günstigen Preis zubereiten. Die durchschnittlichen Kosten pro Kilo sind ungefähr zwischen 8 bis 12 Euro pro Kilo, was ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis darstellt. Für Profis wird das Perlhuhn im Ganzen oder als Teilstück (Supreme, Keule, Nadel, Sauté, entbeintes Perlhuhn zum Füllen) und in geeigneten Verpackungen angeboten (in großen Mengen für öffentliche Einrichtungen, in kleineren Verpackungen für die traditionelle Gastronomie).