Der feine Unterschied zwischen Longdrinks und Highballs

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Highballs: Das sollte man über die Drinkkategorie wissen.

Sind Highballs dasselbe wie Longdrinks? Wir erklären die wichtigen Unterschiede und welche Vorteile diese Drinks für Gastronomen bieten.

Immer häufiger taucht der Begriff „Highball“ auf den Getränkekarten von Bars auf, wo sonst „Longdrink“ steht. Und oft werden die Wörter synonym verwendet – doch es gibt kleine, aber feine Unterschiede zwischen den Drink-Kategorien. Wir erklären sie und geben Tipps, wie sich Highballs vermarkten und verkaufen lassen.

Was ist ein Highball?

Unter einem Highball versteht man einen Drink auf Basis einer Spirituose, die mit einem kohlensäurehaltigen Filler aufgefüllt wird – zum Beispiel einer Limonade oder Sodawasser. Zusätzlich kann das Getränk mit einem so genannten Modifier – zum Beispiel Cocktailbitters – verfeinert werden.

Moscow Mule ist ein klassischer Highball.

 

Woher kommt der Name Highball?

Der Ursprung des Namens hat mit der Bar erst einmal wenig zu tun: Als „Highballs“ bezeichnete man in der amerikanischen Eisenbahnwelt einst die Signale – es waren nämlich Bälle, die an hohen Pfosten aufgehängt waren. Hingen sie hoch, bedeutete dieses, dass Eile geboten war – Abfahrt, bitte! Das noch heute existierende Verb „highballen“ bedeutet so viel wie „abdüsen“. Wie sich dieser Begriff in die Barszene schlich, wissen wir nicht.

 

Was sind typische Highballs?

Whisky und stark kohlensäurehaltiges Wasser – Scotch and Soda – gilt als die erste Highball-Kombination. Andere bekannte Vertreter sind der Moscow Mule (Wodka, Ginger Beer und Limette) oder der Horse's Neck (amerikanischer Whiskey und Ginger Ale), auch der allseits beliebte Gin & Tonic ist ein Highball. Auch die mexikanische Paloma mit Tequila, Grapefruit-Limonade und Salz oder der Dark'n'Stormy mit dunklem Rum und Ginger Beer zählen dazu. Als Highballs verstehen sich darüber hinaus aber auch Abwandlungen klassischer Cocktails wie z.B. Martini oder Manhattan, wenn diese mit Fillern wie Tonic Water oder Ginger Ale verlängert werden.

 

Ist ein Highball also das Gleiche wie ein Longdrink?

Wir kennen viele der oben genannten Drinks typischerweise als Longdrinks. Der Begriff „Highball“ ist erst seit einigen Jahren wieder in Mode gekommen und, in Deutschland war er zuvor praktisch unbekannt. Nun wird er, wie eingangs schon erwähnt, oft synonym verwendet. Doch es gibt aber tatsächlich einige kleine Unterschiede. Erstens wird ein echter Highball komplett trinkfertig serviert. Beim Longdrink, wie wir ihn kennen, wird oft nur ein Teil des Fillers oder gar nichts eingeschenkt, die Flasche wird neben das Glas gestellt und der Gast füllt sich nach eigenem Gusto seinen Drink selbst auf. Beim Highball hingegen tut dies stets der Bartender, die Filler-Flasche wird nicht herausgegeben. Zweitens gibt es für Highballs eigene Gläser: Sie sind etwas kleiner und haben weniger Volumen als das Longdrink-Glas. Manche Ausführungen sind unten herum bauchig. Highballs sind somit „kleinere Longdrinks“ und aufgrund weniger Filler-Menge mitunter etwas alkoholhaltiger bzw. kräftiger.  

Highball oder Longdrink - beide Drinks sind sich sehr ähnlich.

 

Braucht man also Longdrinkgläser und Highballgläser?

Wer in seiner Bar keinen Unterschied zwischen Highballs und Longdrinks macht, sprich einfach den moderneren und trendigen Begriff „Highball“ nutzen will, kann seine Drinks gut und gerne in klassischen Longdrinkgläsern servieren – das macht zumal dann Sinn, wenn die Filler-Flasche mit auf den Gästetisch oder Tresen kommt, denn dann braucht man mehr Füllvolumen. Wird das Getränk hingegen komplett trinkfertig gemixt und die Flasche nicht herausgegeben, dann bieten sich spezielle Highball-Gläser mit weniger Füllmenge (ca. 0,2 bis 0,3l) durchaus an.

 

Kann man Highballs anders vermarkten als Longdrinks?

Ja! Ein Longdrink ist ein unkomplizierter, „schneller“ Drink. Er ist perfekt für Gäste, die sich nicht lange entscheiden wollen und ebenso für Betriebe, in denen keine komplexen Drinks angeboten werden – wie Clubs oder Ganztageskonzepte. Wer dies betonen will, sollte idealer Weise auch beim Begriff „Longdrink“ bleiben. Der Begriff „Highball“ hingegen betont etwas mehr die Wertigkeit, sein ausgewählten Zutaten und der Drink wirkt ohne die daneben gestellte Flasche stärker für sich. Unterstützen lässt sich diese Anmutung nicht nur durch besondere Gläser, sondern auch durch z.B. spezielle Eisformen wie Kugeln oder große Quader statt des Standard-Eises. Trinkhalm – ja oder nein? Das ist Geschmackssache, gegebenenfalls sollte es natürlich eine nachhaltige Lösung sein. Und nicht zuletzt nuanciert man den Highball durch eine kreative Karte: Neben Standard-Mixes sind auch spannende Eigenkreationen gefragt.