7 Ideen für frisches Frühlings-Food - saisonal, regional & besonders!

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Frisches Frühlingsfood

Der Frühling: Die Natur erwacht, die Pflanzen sprießen – und die Kreativität kennt keine Grenzen! Denn nun ist im Saisonkalender, nach der wachstumsarmen Winterzeit, wieder viel los und die Gastronomie kann ihre Gäste mit vielen frischen Speisen verwöhnen. Hier kommen unsere 7 Ideen für frisches Frühlings-Food und eine genussvolle, erfolgreiche Jahreszeit.  

1. Rhabarber herzhaft

Der Rhabarber ist ein echter Früh(lings)starter: Ab Ende März/Anfang April beginnt die Saison des ursprünglich aus dem östlichen Asien stammenden Stängelgemüses – und traditionell endet sie am 24. Juni, dem Johannistag. Mit Rhabarber lässt sich eine Menge an leckeren Dingen herstellen, vom klassischen Rhabarberkuchen mit Streuseln oder Crumbles über Muffins und Tartes bis hin zum ganz klassischen Kompott. Aber: Rhabarber lässt sich auch sehr gut für Herzhaftes verwenden. Unser Tipp: Flammkuchen mit Rhabarber, Ziegenkäse und Walnüssen.

Der Teig wird ganz einfach mit dünnen oder längs halbierten Streifen sowie den restlichen Zutaten belegt. Im Ofen bekommen die Rhabarber-Stängel feine Röstaromen, die seinen einzigartig fruchtig-säuerlichen Geschmack wunderbar ergänzen. Was sich auch sehr gut zur Verfeinerung anderer Speisen wie Schmorgerichten oder Aufläufen nutzen lässt.

Und dazu passt ein frischer, gesunder Frühlings-Switchel mit Rhabarber. Rezept hier!

 

2. Mairüben „Zero Waste“


Mairüben werden auch Mairübchen genannt, und diese Verniedlichung bezeichnet ihr Wesen eigentlich sogar noch besser. Denn anders als ihre großen, rustikalen Geschwister wie die Steckrübe zeichnen sie sich durch zarten Biss und dezenten, fast lieblichen Geschmack mit zurückhaltender Schärfe aus. Mairüben stammen aus Indien und sind hierzulande seit langer Zeit verbreitet, wenngleich sie nie so ganz zum Trendfood geworden sind. Dabei haben Mairüben durchaus das Potential dazu, zumal man sie von der Spitze bis zum Fuß, also ganz nach angesagtem Zero-Waste-Prinzip, nutzen kann. Unser Tipp für dieses Frühlingsgemüse: Pasta mit Mairüben und Mairüben-Pesto.

Nudeln wie gewohnt kochen, gestückelte oder gestiftelte Mairüben in der Pfanne leicht anbraten (man kann die Süße der Rübchen mit etwas Zucker unterstützen und sie fein karamellisieren), nach Belieben würzen. Und ähnlich wie bei Möhrengrün, das statt im Abfall in einem leckeren Pesto landet, lässt sich auch das Mairübengrün zu einem milden Pesto weiterverarbeiten, das perfekt zur Mairüben-Pasta passt. Man kann das Grün auch wie Spinat zubereiten, wie wäre es also mit einem Zero-Waste-Mairüben-Kartoffel-Gratin? Ab Ende Mai lässt sich dieses sogar mit frischen, regionalen Frühlingskartoffeln zubereiten.

 

3. Spargelsalat (mit Rhabarber)


Ein Frühling ohne Spargel – für viele Genießerinnen und Genießer undenkbar. Mitte April geht’s los und dann durch bis Ende Juni. Viele Restaurants bieten in dieser Zeit eine Spargelkarte an, auf der sich Klassiker wie Spargel mit Kartoffeln und Sauce Hollandaise, Kochschinken, Schnitzel oder Zander befinden – und gerne auch eine hausgemachte Spargelcremesuppe. Auch gebratener oder gebackener Spargel mit seinem schönen Röstaromen-Bittergeschmack ist beliebt. Seltener hingegen – und das ist unser Frühling-Frischetipp – ist roher Spargel auf den Karten zu finden. Es hält sich sogar das hartnäckige Gerücht, dass Spargel ungekocht nicht genießbar oder gar ungesund sei, doch das kann man getrost vergessen. Im Gegenteil: Im rohen Zustand werden die wertvollen Inhaltsstoffe des Spargels sogar besonders gut bewahrt – die Vitamine C, E und B9 zum Beispiel. Letzterer geht, weil wasserlöslich und hitzeempfindlich, besonders bei längerem Kochen verloren. Daher unser Frühlingsrezept-Tipp: Rohkost-Salat mit Spargel und Rharbarber.

Den Spargel (grün, weiß oder gemixt) in schmale Stücke schneiden, Rhabarber ebenfalls. Es empfiehlt sich, die Stängelstücke in etwas Zitronen- oder Orangensaft und Sirup (Ahorn zum Beispiel) zu marinieren – alternativ kann der Spargel auch kurz blanchiert und anschließend in Eiswasser refraichiert werden. Dazu Blattgemüse der Saison wie Feldsalat, junger Spinat, Frühlingszwiebeln und Kräuter wie Basilikum oder Minze oder auch Erdbeeren – knackig-frisch!

 

4. Pikantes Gurken-Kimchi


Ab dem späten April sprießen die Gurken. Man kann das wasserreiche Gemüse aus der Familie der Kürbisgewächse freilich für viele, viele frische Speisen verwenden, vom klassischen Gurkensalat als Vorspeise oder Beilage, als Zutat für Frühlingssalate mit allem, was die neue Wachstumszeit zu bieten hat, oder auch als Teil von Schmorgerichten. Unser Frühlings-Tipp hingegen inszeniert den Evergreen mit scharfem, asiatischem Twist als Gurken-Kimchi!

Kimchi, das koreanische Nationalgericht, ist eigentlich ein Winter-Klassiker, der die Wachstumspause überbrückt – so wie in Mitteleuropa das Sauerkraut (mehr zum Thema Fermentieren hier). Gurken-Kimchi ist die schnelle und frische Alternative, die sich ohne großen Aufwand und à la minute zubereiten lässt: Gurkenscheiben in Salz marinieren, damit die Flüssigkeit reduziert wird, dann mit gehackten Frühlingszwiebeln, Ingwer und Knoblauch sowie koreanischem Chilipulver (Gochugaru), Sojasauce, Sesamöl und Sesamkörnern vermengen. Kurz ziehen lassen und servieren – zum Beispiel als Beilage zu Reisgerichten oder als Vorspeise.

 

5. Blumenkohl Levante-Style mit Bärlauch-Hummus


Der Blumenkohl hat eine lange Saison, sie reicht vom April bis weit in den Herbst hinein. Beim Bärlauch hingegen muss man sich sputen, seine natürliche Wachstumszeit ist kurz. Schon im Laufe des Mais beginnt er zu blühen und verliert dann sein einzigartiges Aroma – milder und feiner als sein „großer Bruder“ Knoblauch, begleitet von leichter Schärfe und einer schönen Frische. So unterschiedlich die beiden Gewächse, so schön passen sie in unserem Frühlings-Frischetipp zueinander: Blumenkohl im Levante-Style mit Bärlauch-Hummus.

Die trendige Levante-Küche setzt den Blumenkohl in Szene – von der Beilage zum Star, zum Beispiel im Ganzen im Ofen gebacken und geröstet. Einfach und gut! Und dazu passt hervorragend ein Hummus aus Kichererbsen, Tahini, Zitronensaft, Gewürzen, Olivenöl, Salz, Pfeffer – und frischem Bärlauch. Einfach wie gewohnt mixen, die heimische Zutat gibt dem Hummus eine spannende, herzhafte Note und eine schöne, leicht bis markant grünliche Farbe – je nach eingesetzter Menge.

 

6. Holunderblüten-Tempura


Der Holunder blüht je nach Region und Verlauf des Frühlings von Ende Mai bis in den Juli hinein. Aus Holunderblüten mit ihrem zauberhaft floralen, süßlichen Aroma lässt sich bekanntlich eine Menge machen, vor allem Flüssiges: Sirup für erfrischende Drinks, Likör, Tee sowie Marmeladen – und liebliche Saucen zur Verfeinerung von Speisen. Unser Frühlings-Tipp umhüllt das zarte Blütengeflecht und macht daraus eine ungewöhnliche, aber sehr leckere Speise, die sich u.a. als Finale eines Frühlings-Menüs empfiehlt: Holunderblüten-Tempura.

Was nach einem Geheimrezept der asiatischen Küche klingt, hat tatsächlich Tradition in heimischen Gefilden, vor allem im Süden – in Bayern kennt man frittierte Holunderblüten als „Hollerküchle“ oder auch als „Hollerschöberl“. Die Holunder-Dolden werden in einen Mix aus Ei, Mehl, Milch, Salz und Zucker getaucht und in heißem Öl ausgebacken, dann abgetropft und mit Puderzucker bestäubt. Auch ein schöner To-go-Snack oder ein Extra fürs Frühjahrsfest.

 

7. Waldmeister-Bowle, -Sirup und -Gin


Zum Schluss ein flüssiger frischer Frühlings-Tipp: Waldmeister. Seinen Geschmack kennen viele ja nur noch von Brausewürfeln und Wackelpudding – oder genauer: Man glaubt den Geschmack von diesen Dinge zu kennen. Ein echter Waldmeister hat damit herzlich wenig zu tun. Im frischen Zustand fast geruchlos, entwickelt sich beim Trocknen/Anwelken der einzigartige, betörende Waldmeister-Geruch, eine leicht bittere, erfrischende Note kommt hinzu. Echter Waldmeister – auch Maikraut genannt – ist perfekt, um seinen Gästen eine traditionelle Maibowle zu servieren – unser gut gekühlter Tipp!

Ein getrocknetes Bund Waldmeister in ein großes Gefäß, gefüllt mit trockenem Weißwein hängen – die Stiele bleiben draußen, sonst wird’s zu bitter. Nach ein, zwei Stunden Ziehen entfernen (ggf. einmal filtern/sieben) und mit Zitronenscheiben und Sekt oder Prosecco auffüllen. Fantastisch!

Darüber hinaus lässt sich mit Waldmeister auch ein toller Sirup für allerlei Zwecke herstellen. Oder ein Gin infusionieren für einen „Woodruff Gin Tonic“. Selbst ein einfaches Waldmeister-Wasser oder ein Waldmeister-Tee sind eine schöne frühlingshafte Besonderheit für die Gäste. Oder wie wäre es mit einer hausgemachten Götterspeise mit echtem Waldmeister als Dessert? Der Klassiker aus Kinderzeiten, neu inszeniert!