Austern leben in flachen Tidengewässern oder an Flussmündungen, festgewachsen an Felsen oder auf schlickigem Grund, und führen pro Tag bis zu 240 Liter Wasser durch ihre Körper. Ihre Kiemen filtern zum einen Sauerstoff aus dem Wasser, welcher dem Blutkreislauf zugeführt wird, zum anderen schöpfen sie Plankton zur Nahrungsaufnahme heraus. Auf diese Weise klären sie zugleich das Wasser in ihrer Umgebung und sind somit von entscheidender Bedeutung für das Ökosystem in den Küstengewässern der ganzen Welt.
Zum Schutz vor Fressfeinden bilden Austern eine außergewöhnlich dicke, harte Schale um ihre weichen Körper, welche sie mit einem äußerst kräftigen Schließmuskel öffnen und schließen können. Dieser bildet zugleich ihr mächtigstes Körperteil und kann bis zu 40 Prozent ihrer Gesamtmasse ausmachen. Die Schale der Austern schließt sehr dicht, und es ist schon erheblicher Kraftaufwand nötig, um sie zu öffnen. Innerhalb des geschlossenen Gehäuses können Austern bis zu 14 Tage außerhalb des Wassers überleben. Zum Verzehr gedachte Austern sollten allerdings nicht länger als 10 Tage dem Wasser fern sein, damit sie frisch bleiben. Ihre Fähigkeit der Schalenbildung nutzen Austern auch zur Bekämpfung von Eindringlingen: gelangen unerwünschte Substanzen in das Innere der Auster, so werden diese sofort mit einer Perlmuttschicht überzogen und unschädlich gemacht. Die begehrten runden Perlen entstehen allerdings nur bei speziellen Perlaustern aus der „Pteriidae“-Familie, welche nicht zum Verzehr geeignet sind.