Der Sepia oder „Gewöhnliche Tintenfisch“ (sepia officinalis) gehört zur Familie der Sepiidae aus der Ordnung der zehnarmigen Tintenfische (Decabrachia). Zur Klasse der Tintenfische gehören auch die Kalmare (Calamari) und Kraken (Pulpo). Namentlich versteht man in Deutschland jedoch unter Tintenfisch meist den Sepia, da Kalmar und Krake eigenständige Namen vorweisen.
Sepien haben, wie Kraken auch, insgesamt zehn Fangarme. Wie alle Kopffüßer (Cephalopoda) befinden sich die Tentakel der Sepia in Mundnähe und sind mit Saugnäpfen gesäumt. Zwei der Tentakel der Sepien sind verlängert und eingerollt. Diese schleudert die Sepia nur bei der Jagd auf kleine Krebse blitzschnell heraus. Der Körper der Sepien ist oval und abgeflacht. Ein Flossensaum umringt den Rumpf, den sogenannten Mantel. Sepien werden bis zu 50cm lang und 4kg schwer.
Sepien kommen in Küstennähe im Atlantik, im Mittelmeer und in der Nordsee vor. Als Jungtiere leben sie in 50 bis 80 Metern Tiefe. Die Sepia sinkt erst später in Tiefen von bis zu 200 Metern hinab, da bis dato der Schulp nicht stabil genug ist, um den Druck auszuhalten.
Der Schulp ist eine aus Kalzium bestehende Innenhülle, die die Organe des Tintenfisches schützen soll, ähnlich wie ein Skelett. Im Inneren der Sepien befindet sich ein Beutel, in dem die „Tinte“ aufbewahrt wird. Dank dieser blauschwarzen Masse erhielt der Tintenfisch auch seinen Namen. Sie wird zur Verteidigung ausgestoßen, um den Gegner zu irritieren oder sich selber zu verstecken und dann zu entkommen, falls der Sepia ihre hervorragende Tarnung einmal nicht hilft. Sepien sind außerdem gute und sehr effiziente Schwimmer. Sie können Wasser in sich saugen und dann stoßartig ablassen, sodass sie sich auf diese Art und Weise wie ein Torpedo durch das Wasser bewegen. Dies kommt ihnen auch bei der Jagd zugute. Sepien fixieren ihre Beute und „springen“ sie an, oder „schießen“ die zwei langen Tentakel nach vorne, um die Beute festzuhalten. Letztere Fangmethode wird nur genutzt, wenn den sensiblen Armen keine Gefahr durch das Beutetier droht. Tintenfische injizieren ihrer Nahrung dann ein Nervengift, was es lähmt und in eine flüssige Masse verwandelt, die sie dann aussaugen können.