Die europäische Sardelle (Engraulis encraicolus) gehört zur Gattung der Sardellen (Engraulidae) und zur Ordnung der Heringsartigen, der Clupeiformes. Damit gehören Sardellen zur gleichen Ordnung wie Heringe und die dazugehörigen Sardinen und Sprotten. Der lateinische Beiname enchraicolus stammt aus dem Lateinischen und bedeutet frei übersetzt "mit Galle vermischt". Dieser wenig schmeichelhafte Name deutet auf den scharfen Geschmack der frischen, ungebratenen Sardelle hin.
Wie Sardinen lebt auch die Sardelle in großen Schwärmen. Sie formen meist eine Wassersäule, indem alle Tiere des Schwarms im Kreis schwimmen und die Mitte frei bleibt. In dieser Mitte werden die bis zu 20.000 Eier der Weibchen gegeben. So vor Fressfeinden geschützt, schlüpfen innerhalb von einem bis drei Tagen die Fischlarven. Die ausgewachsenen Sardellen durchpflügen das Wasser mit ihrem breiten Maul auf der Suche nach Plankton. Bei einer geringeren Planktondichte im Wasser schnappen sie nach ihrem Futter, anstatt es beim Schwimmen automatisch mit aufzunehmen.